In einem unserer Artikel haben wir bereits über das Internet-Brillengeschäft berichtet und die Frage gestellt, „Lohnt sich das Internet-Business für Augenoptiker? Nachdem die betriebswirtschaftlichen Zahlen bei Mister Spex in den Veröffentlichungen aus 2011 doch sehr bescheiden ausfielen (Verlust in 2011 ca. 4.7 Mio. EUR, Verlust in 2010 2.7 Mio EUR, das Eigenkapital wurde durch den hohen Verlust gänzlich aufgezehrt), war Marktkennern der Branche schon früh klar, dass hier frisches Geld nachfließen muss.

Am 13. Mai 2013 berichtet nun die Berliner Morgenpost, dass die Mister Spex GmbH mit SEP (Scottish Equity Partners) einen weiteren Investor gefunden hat, der 16 Mio. EUR bereitstellt. Gespannt dürfen die Marktbeobachter hier auf die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse in 2012 sein und sich die Frage stellen, ob diese Investition eher eine notwendige Finanzspritze war oder wie zu lesen, zur weiteren Expansion benötigt wird. Wenn Sie unseren Newsletter bestellt haben, halten wir Sie hierüber auf dem Laufenden.

Laut Berliner Morgenpost waren der Hauptinvestor SEP und die Altinvestoren Xange und DN Capital an der Finanzierungsrunde dabei. Dieser Investitionsschritt zeigt, dass das Wettrüsten in der Optiker-Online Szene weiter geht. Nachdem Time Equity Partners 12 Mio. EUR in Brille24.de in 2012 zu Expansionszwecken investierte, kann nun auch Mister Spex weiter auf Tour gehen. Skandinavien ist hier nach Medienberichten eines der vorrangigen Ziele des Onlineanbieters, der kein geringeres Ziel verfolgt, als in Europa der größte Online-Anbieter für Brillen zu werden.

Der ein oder andere kleinere Onlineanbieter wird bei diesen Investitionssummen sicher ins Grübeln kommen. Wichtig sei hier gesagt. Es handelt sich um Risikokapital. Spielgeld, das die Beteiligten für den Ausbau Ihrer marktbeherrschenden Stellung wohl zwingend benötigen. Sollten Sie über den Ausbau Ihres Online-Handels nachdenken, achten Sie darauf, dass Sie das investierte Geld nicht an einer anderen Stelle benötigen und ob Sie es sich auch leisten können, dieses Geld abzuschreiben.

Interessanterweise investiert Mister Spex auch in den weiteren Ausbau der Partnerschaften mit den Augenoptikern in Deutschland. Hier stellt sich die Frage, wann die beteiligten Augenoptiker erkennen, dass Sie auch die Möglichkeit haben, nein zu sagen und ihre Zukunft nicht darin sehen, das Onlinegeschäft weiter zu stärken. Dann stellt sich die Frage, ob es bei dem Spiel der Onlineanbieter nicht auch bald mal heißt: Game over!

Unsere Empfehlung: Investieren Sie in Ihre Leistungen. Stärken Sie nicht die Marktchancen Ihrer Mitbewerber und schon gar nicht den Online-Handel. Leben Sie Ihre Kernkompetenzen und vertrauen Sie Ihren Leistungen.