Sinn und Unsinn von Gruppen-Konzepten in der Augenoptik

2. August 2010 | Von | Kategorie: Information

Immer wieder gehen bei der IBU Anrufe ein und Augenoptiker fragen uns, warum so viele Unternehmer- oder Einkaufsgruppen Augenoptiker unter „einen Hut“ bringen wollen. Ist es denn das Ziel mittelständischer Augenoptiker wie „ein Brei“ gegossen im Markt aufzutreten?

Selbstverständlich nicht! Traditionelle Augenoptiker bestechen durch Ihre Nähe, Persönlichkeit, Beratungskompetenz und Attraktivität.

Auf die Frage, ob es gute oder schlechte „Gruppen-Konzepte“ gibt, können wir nur sagen, dass es für einen Augenoptiker nur wenig Sinn macht, weg von seiner Individualität zu gehen. Es ist in jedem Fall hilfreich, die Markenkompetenz diverser Hersteller zu nutzen und auf Ihre Beratungskompetenz zu übertragen. Vielerorts wird noch unterschätzt, dass Menschen auch Qualitätsprodukte wünschen. Die IBU kann Augenoptikern nur empfehlen darüber nachzudenken, wie Hersteller durch unterstützende Maßnahmen mit in Ihre Marktbearbeitung integriert werden können. Eine weitaus interessantere Variante.

Ein großer Fehler, den Augenoptiker zum Teil begehen, ist die Änderung im Erscheinungsbild bzw. in der Namensgebung. Ihre Kunden reagieren sehr sensibel auf Veränderungen. Bereits der Wegfall eines Mitarbeiters kann zu Störungen in der Kundenentwicklung führen. Sollten Sie Ihren Namen austauschen oder nur ergänzen, führt dies zu Irritationen bei Ihren Kunden.

Veränderungen Ihres Marktauftritts nach bestimmten Gruppen-Konzepten führt in der Regel bei der Werbung zu einem Einheitsbrei. Zwar suggerieren die Betreiber eine scheinbare Individualität, jedoch wird diese in der Regel nicht realisiert. Der Druck der Mitglieder, die vorgegebene Linie verfolgen zu müssen, verhindert häufig den Einsatz erfolgreicher Marketingtechniken.

Qualität in der Beratung. Qualität im Produkt und Qualität im Preis sind die Merkmale traditioneller Augenoptiker. Hierbei ist Ihre Kompetenz nicht auf eine „Gruppen-Marke“ übertragbar. Verschiedene Gruppen sind sogar der Meinung, dass der Gruppenname für Qualität birgt. Eine mutige Aussage. Jedoch können Marktteilnehmer hierüber nur lächeln. In Ihrem Namen steckt mehr Kompetenz als irgendeine Gruppe jemals haben wird.

Dipl.-Betriebswirt Wolfgang Krista hat in seinen unzähligen Seminaren, Workshops, ERFA-Gruppen und Beratungsgesprächen hunderte von Augenoptikern sprechen können. Das einzige Fazit hier war: „Die Zukunft des traditionellen Augenoptikers wird weiter in der Individualität liegen und in der konsequenten Marktbearbeitung mit Hilfe individueller Kernkompetenzen…“

Manche Augenoptiker fragen die IBU, ob die im Markt bestehenden „Gruppen-Konzepte“ wirklich getestet sind. Die Antwort hierauf ist schwierig. Wann bitteschön, sollten diese Konzepte im Markt getestet worden sein? Die Betreiber verschiedener Konzepte suggerieren gerne, dass Ihr Handeln in irgendeiner Weise getestet wurde. Aber die Wahrheit ist nicht selten, dass Sie der Testballon sind. Lassen Sie sich 10 Unternehmer nennen, die bereits heute diese Konzepte erfolgreich einsetzen. Besuchen Sie diese Augenoptiker und warten Sie einmal 10 Monate. Danach können Sie prĂĽfen, was passiert ist… machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Niemand hetzt Sie…, oder doch?